Schwerpunkt HNO-Chirurgie nach Trauma/Unfall/Voroperation

plastische Rekonstruktion an Nase, Gesicht und Schädel

(Schnittstelle von HNO, Kieferchirurgie und plastischer Chirurgie)


Über die Jahre hat es sich ergeben, daß ich eine Vielzahl komplizierter Schädel- und Gesichtstraumata gesehen, beurteilt, chirurgisch versorgt und noch mehr davon meinen erfahrenen Lehrern assistiert habe.

Mein Ausbildungsspital hatte eine eigene Unfallchirurgie mit der wir eng kooperierten, unser HNO-Abteilungsspektrum reichte bis weit in den Kieferchirurgischen und Plastisch-chirurgischen Bereich hinein.

Interdisziplinärer Kontakt wurde immer groß geschrieben und gepflegt, da er den Ärzten aller Disziplinen nützt und somit letztendlich vor allem dem Patienten.


Seit meiner chirurgischen Selbständigkeit ist es mir daher weiterhin wichtig, den direkten Kontakt zu sowohl konservativ als auch chirurgisch versierten und erfahrenen Kollegen anderer Fächer aufrecht zu erhalten, um im Einzelfall in gegenseitiger Beratung und Besprechung komplizierter Situationen das Optimum für den Patienten herauszuholen.

Viele von ihnen sind über die Jahre zu guten Freunden geworden, Grundlage dafür ist die hohe gegenseitige fachliche und menschliche Wertschätzung, die sich zunehmend entwickelte.

Jeder Facharzt sieht eine medizinische Situation aus einem etwas anderen Blickwinkel, der durch seine eigenen Erfahrungen definiert wird. 



Plastische Eingriffe nach Trauma/Unfall/Voroperationen an der Nase sind genau zu planen.


Denn außer der Rekonstruktion von Struktur und Funktion sowie der äußeren Form muß man oft auch die Durchblutung der Region bedenken und die Veränderungen des Gewebes im Rahmen der Wundheilung nach der OP bei der Planung mit einkalkulieren (eventuell zeitversetzt entstehende Narbenzüge & Gewebeverziehungen).

Unterschätzt wird oft auch das Wissen um das, was man nicht tun darf um die Sache nicht zu verschlechtern. 

Haut, Schleimhaut, Muskulatur, Nerven, Blutgefäße, Knorpel und Knochen sind alles eigenständige Gewebe, die wir gesamt betrachten müssen, um zu einem guten Ergebnis zu kommen.



Denn es ist in Trauma- und Voroperierten Situationen im Gesicht ganz entscheidend, daß man danach trachtet das Wesentliche zu erkennen, um dann bei der Operation mit möglichst wenig Invasivität möglichst viel zu erreichen.

CT oder MR-Begutachtung, Hautverschiebelappen, Hautverpflanzungen, Narbenbehandlung vor einer OP sind alles elementare Bestandteile bei komplexen Problemen.

Aus all diesen Informationsquellen vereint mit einer manuellen Untersuchung und Endoskopie des HNO-Bereiches erschließt sich dem im Kopf-Halsbereich tätigen Chirurgen auch, was alles in einer Operation möglich ist bzw. wo man besser getrennte Eingriffe vornehmen sollte.

Als Patient ist es dann oft schwer selbst zu beurteilen für welchen Weg, den einem die verschiedenen Spezialisten empfehlen, man sich entscheiden soll. Das beschreibt ja auch das nicht ganz unwahre Sprichwort „Frag zwei Ärzte und Du bekommst mindestens 3 Meinungen“ - Medizin ist eben nicht ganz trivial.


Meiner Erfahrung nach empfehle ich Ihnen daher besonders bei komplizierten Problemen:

  • Die Operation betreffend:            Keep it simple

  • Zweitmeinungen einholen (um selbst sicher zu sein, aber auch um neue möglicherweise relevante Diskussionspunkte für den anderen Arzt des Vertrauens zu haben)

  • dort operieren lassen, wo man das Gefühl hat, daß Arzt und Patient medizinisch gesehen vom selben sprechen

  • menschlich muß einem ein Arzt natürlich auch „liegen“




Fachdefinition HNO
„Das Sonderfach Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde umfasst die Prävention, Diagnostik, konservative und operative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen einschließlich Funktionsstörungen, Verletzungen, Fehlbildungen, Formveränderungen und Tumoren der Nase, Nasennebenhöhlen, Tränen-Nasen-Wege, knöcherne Orbita, Gehör und Gleichgewichtsorgan, Hirnnerven, Lippen, Wangen, Zunge, Zungengrund, Mundboden, Tonsillen, Rachen, Kehlkopf, der oberen Luft- und Speisewege, der Kopfspeicheldrüsen sowie der Oto- und Rhinobasis sowie der Weichteile des Gesichtsschädels und des Halses.“  
Quelle:  Aufgaben HNO-Facharzt - Österreichische Gesellschaft für HNO